Burg Neuhaus

Burg Neuhaus

Neuhaus bei Gais wurde 1240 bis 1245 von den Herren von Taufers im Streit gegen die Rodanker erbaut. Der Name Neuhaus bezieht sich auf das ältere Hauptschloss Taufers.

Die schon 1248 vom im Streit vermittelnden Brixner Bischof Egno geforderte Zerstörung der Burg wurde nicht ausgeführt.

Nach einer wechselvollen Besitzgeschichte wird am Beginn des 20. Jh. der Wiederaufbau der mittlerweile verfallenen Burg begonnen. Von der kleinen romanischen Burganlage haben sich der Bergfried und ein Teil der Ringmauern sowie ein kleiner Zwingervorbau mit künstlich angelegtem Halsgraben erhalten.

Der Bau des Wallfahrtskirchleins am unteren Schlossplatz geht auf das Jahr 1601 zurück. Der dreigeschossige Palas wurde im frühen 20. Jh. auf den Resten des alten wiederaufgebaut.

In einer guten Viertelstunde von der Talstraße bei Gais oder einer knappen Stunde auf einem stillen und angenehmen Waldweg von Uttenheim erreicht man Schloss Neuhaus welches sich in schöner Verbundenheit mit der Landschaft, umrauscht von riesigen Laubbäumen aus seiner Hügelkuppe präsentiert.

Auf dem stimmungsvollen Schlossplatz, von wo aus man weit ins Tal schaut, wird man im Schatten wilder Kastanien vor der Burgschenke zur Rast eingeladen, und wer es vom Anstieg hier herauf "im Kreuz spürt", der sollte sich von den wilden Kösten eine in die Tasche stecken, was nach der Volksheilkunde sehr hilfreich sein soll.

Der ursprüngliche Bau war, nach den Mauerresten zu urteilen eher klein und bescheiden, auf diesem wenig bewehrten Hügel, der wahrscheinlich auch ein prähistorischer Siedlungsplatz war, Ende des 12. bzw. Anfang des 13. Jh. von den Herren von Taufers als das "Neue Haus" (daher "Neuhaus") errichtet worden.

Seine Reste liegen heute völlig in Trümmern und hat einen mit Benützung der alten Mauern völlig erneuerten Palast, von dessen Ecken aus die Ringmauer den Hügel emporsteigt und den viereckigen Bergfrit mit regelmäßigen Steinlagen einschließt, der hinten einen Nebeneingang mit einem kleinen Zwinger und einem Halsgraben aufweist.

Im fünften Jahrhundert des Bestehens (etwa ab 1600) verfiel das Gemäuer immer mehr und es war um 1800 nur noch eine Ruine. Deshalb baute der damalige Besitzer Graf von Künigl im Jahre 1752 seinem Pfleger das zu Füßen des Hügels liegende barocke Pflegerhaus als Refugium.

Erst als die verfallene Anlage des Schlosses 1924 von dem Grafen Dr. Cäsar Straßsaldo-Grafenberg erworben wurde, kam dem neuen Besitzer in der Folge das Verdienst zu, die Burg vollständig und in der heutigen Form zu erneuern.

Wenn auch die wechselhafte Geschichte dieser weniger trutzigen als vielmehr freundlichen und bescheidenen Burg nicht immer friedlich verlief, so hat sie doch in kunstinteressierten Kreisen einen klangvollen Namen.

Das war zunächst Oswald von Wolkenstein, der um die zwanziger Jahre des 15. Jh. hier als Pfleger der Görzer Grafen einige Jahre seines unsteten Lebens verbrachte. Ein dichterisches Zeugnis aus dieser Zeit ist seine "Jetterin von Lanebach", worin er den Vogelfang auf dem Berg ober Schloss Neuhaus schildert, und dass ihm dabei nicht nur gefiederte Gesellen, sondern auch eine hübsche Jetterin (Unkrautjäterin) in die Falle ging.

Dann wurde um die Jahrhundertwende die Künstlerfamilie Bacher, die schon seit 300 Jahren hier in Gais stets einen Maler oder Bildschnitzer in der Familie nachweisen kann, Besitzer das Schlosspflegerhauses und machte diesen schönen geschlossenen Barockbau fast ein Jahrhundert lang zur künstlerischen Wirkungsstätte.

Und letztlich fand der berühmte amerikanische Dichter Ezra Pound, der mit seinen Pisaner Gesängen eines der "gewaltigsten und zugleich rätselhaftesten lyrischen Werke unseres Jahrhunderts" schuf, während der Wirren des zweiten Weltkrieges auf Schloss Neuhaus ein Refugium für sich und seine Familie.

Burgkapelle Schloss Neuhaus

Die Burgkapelle Schloss Neuhaus war am Anfang des 17. Jh. ein beliebter Wallfahrtsort. Im Jahre 1999 machte sich die Familie Hofer um die Renovierung der gesamten Kapelle verdient. Früher gab es in Neuhaus ein vielbesuchtes Heilbadl gegen Magenleiden und Geschwüre. Oberhalb der Burg in der Nähe der aufgelassenen Magdalenenkapelle war eine Einsiedelei.

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